Grundstufe

1. „Das sind wir.“ – Rahmenbedingungen

Die Grundstufe der Bodelschwinghschule wird sowohl im Stammhaus der Bodelschwinghschule, Hengstäcker 3, 70567 Stuttgart, als auch in Außenklassen unterrichtet.

Vor der Einschulung bekommen Eltern mit ihren Kindern die Möglichkeit, die Schule anzuschauen, um diese näher kennen zu lernen.

Die Einschulungsfeier an der Bodelschwinghschule findet donnerstags in der ersten Schulwoche statt.

Die Schüler*innen der Grundstufe sind in einem Alter zwischen von  6 bis 10 Jahren. Die Klassengröße beträgt 5-7 Schüler*innen.

Der Unterricht beginnt um 8:30 Uhr und endet Montag, Dienstag und Donnerstag um 15:00 Uhr, Mittwoch um 13:30 Uhr und Freitag um 12:45 Uhr.

2. Eltern

Vor der Einschulung  findet entweder ein gemeinsamer Elternabend statt oder es werden Einzelgespräche durchgeführt. Nach Bedarf werden gemeinsame Elternabende während des Schuljahres festgesetzt. Außerdem werden zweimal jährlich ILEB-Gespräche geführt.

3. „Das lernen wir“ - Förderschwerpunkte

Folgende Förderschwerpunkte sind uns in der Grundstufe wichtig:

„Das bin ich“ – Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und Ich-Identität

Dazu gehört, dass die Schüler*innen darin unterstützt werden, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, ihre Vorlieben sowie Neigungen zu entwickeln und diese auch mitzuteilen um verstanden zu werden. In diesem Zusammenhang steht die Wahrnehmung und Äußerung eigener Gefühle. Neue Freunde werden wichtig: im Zusammensein mit ihren Mitschüler*innen lernen die Schüler*innen wichtige soziale Regeln im Umgang miteinander kennen, erfahren die eigenen Grenzen, aber auch ihre individuellen Fähigkeiten.

„Spiel mit mir“ – Förderung der Spielentwicklung
Im Spiel erwerben die Schüler*innen Wissen über sich selbst sowie über den Umgang mit anderen und mit ihrer Umwelt. Sie werden darin gefördert ihrer Handlungsfähigkeit im Rollenspiel, in Bewegungsspielen, im Regel- sowie Freispiel zu erweitern. 

„Das kann ich selbst“ – Das Erlernen von Basisfähigkeiten bezüglich der Selbstversorgung
Ein wichtiger Beitrag zur Selbstständigkeit bedeutet für die Schüler*innen der Erwerb von Kompetenzen bezüglich der Selbstversorgung zum Beispiel beim An- und Ausziehen, beim Schuhe binden, beim Toilettengang, bei der Körperhygiene sowie beim Essensvorgang. Derartige Fähigkeiten werden täglich regelmäßig während des Schultages geübt.

„Verstehst du mich?“ – Die Weiterentwicklung der bestehenden Kommunikationsmöglichkeiten
Dazu gehört das Verstehen von nonverbalen (Mimik, Gestik, Gebärden) und verbalen Äußerungen, die im täglichen Miteinander vorkommen. Die Schüler*innen erwerben die Fähigkeit, sich je nach Ausgangsvoraussetzungen verständlich zu machen.

„Bewegen, Tun, Begreifen“ – Die Entwicklung grob- und feinmotorischer Fähigkeiten
Die Schüler*innen erwerben ihr Wissen über den handelnden Umgang mit wirklichen Dingen aus ihrer Umwelt. Sie erfahren sich selbst in Bezug zur Umwelt und lernen diese zu gestalten. Sie gewinnen Selbstvertrauen in die eigenen motorischen Fähigkeiten und entwickeln in zunehmendem Maße ihre feinmotorischen Fertigkeiten.

„Lernen will gelernt sein“ – Die Anbahnung einer Arbeitshaltung
Die Schüler*innen lernen ein Arbeitsverhalten und Regeln, die für ein Lernen wichtig sind. Dazu gehört auch der selbstständige Umgang mit verschiedenen Lernmaterialien sowie das ausdauernde zu Ende führen von Aufgaben.

„Rechnen, Schreiben, Lesen“ – Die Anbahnung von Kulturtechniken
Hierbei steht der Umgang mit Formen, Farben, Mengen, Zahlen und Größen im mathematischen Bereich im Mittelpunkt. Lesen und Schreiben wird als zentrales Anliegen auf vielfältige Art und Weise gefördert (siehe Lernband).

„Wann und wo?“ – Die grundlegenden Raum- und Zeitstrukturen erkenn und umsetzen
Die räumliche Wahrnehmung wird durch das Gehen bekannter  Wege und Erkunden der näheren Umgebung gefördert. Die zeitliche Wahrnehmung wird auch durch Orientierung an Stundenplänen, Kalender und jahreszeitlichen Festen (z.B. Geburtstage, Ostern, Weihnachten) zunehmend erweitert.

4. „Das macht uns das Lernen leichter“ – Unterrichtsprinzipien

Der Unterricht wird durch die verschiedenen Möglichkeiten der Schüler*innen zu lernen, bestimmt. Daraus ergeben sich folgende Prinzipien:

  • Handlungsorientiertes Lernen (z.B. Bauen, Einsatz von konkreten Materialien)
  • Entdeckendes Lernen (z.B. Experimente, Phänomene wahrnehmen, selbst ausprobieren)
  • Lernen durch Bewegung (z.B. Laut-Hand-Zeichen, Gebärden, graphomotorische Übungen im Unterricht, Bewegungsgeräte Pausensituationen) 
  • Lernen durch Rhythmik und Musik (z.B. Fingerspiele, Sprechreime, Einsatz von Musikinstrumenten)
  • Lernen mit allen Sinnen (z.B. Schreiben in Sandwanne, Rasierschaum, Blindverkostung, Umgang mit Matsch und Fingerfarben, Erraten von Alltagsgeräuschen, Modulieren der Lautstärke mit Instrumenten, Riechspiele)
  • Einbindung natur- und erlebnispädagogischer Elemente (Jugendfarm, Wald, AKI…)
  • Rhythmisierung des Schultags (durch z.B. Bewegungs- und Entspannungseinheiten)

5. „So lernen wir“ – Lernarrangements

Jede/r Schüler*in lernt unterschiedlich. Damit Lernen gelingt, werden Lernangebote individuell an die Schüler*innen angepasst. So ergibt sich zum Beispiel das Lernband, Freiarbeit, Stationenarbeit, Lerntheke oder Projekte, Tages- und Wochenplan.

Um die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen zu stärken, werden Inhalte von den Schüler*innen in Gruppen- oder Partnerarbeit erarbeitet. Bei Einführungen von neuen Unterrichtsthemen finden Gesprächskreise mit der gesamten Klasse statt.

Beispielstundenplan:

6. „Lernen außerhalb der Schule“ – Außerschulische Lernort

Ein großer Garten sowie die nahe gelegenen Wälder und Felder bieten viele Möglichkeiten, Themen rund um die Umwelt und Natur zu erleben. Darüber hinaus werden verschiedene Einrichtungen regelmäßig besucht: 

  • Jugendfarm Möhringen
  • Therapiebad der Bodelschwinghschule

Zu vielen Themenbereichen werden Lerngänge unternommen. Zum Beispiel:

  • kulturelle Einrichtungen: Museen, Theater
  • öffentliche Einrichtungen: Bücherei, Feuerwehr
  • Sehenswürdigkeiten: Schloss, Flughafen, Fernsehturm

7. „Schule – hier leben wir“ – Gestaltung der Schule als Lebensraum

Rituale

Um den Schüler*innen in den ersten Jahren ihres Schullebens Sicherheit zu geben, finden vor allem in der Grundstufe täglich feste Rituale wie der Morgenkreis und der Abschlusskreis statt. Hier geht es darum, den Schultag gemeinsam zu beginnen, die Unterrichtsstunden und ggf. Besonderheiten des bevorstehenden Tages zu klären, den Schüler*innen Raum für Erzählungen zu geben und das Ende des Schultages gemeinsam zu gestalten.

Schultag

Während des gesamten Schultages gibt es verschiedene Freizeit – und Erholungssituation für die Schüler*innen. Das angebotene Mittagessen, das gemeinsam eingenommen wird und die verschiedenen Spiel-, Musik- und Bewegungsangebote auf dem Hof, im Garten und auf dem Sportplatz strukturieren den Schultag. Zudem können die Schüler*innen an den kurzen Schultagen (Mittwoch und Freitag) das Angebot der nachschulischen Betreuung nutzen.

Feste

Gemeinsam mit den Schüler*innen und zum Teil mit den Eltern feiern wir:

  • Einschulungsfeier zu Schuljahresbeginn
  • Weihnachtsbasar
  • Sommerfest
  • Klassenfeste, Geburtstage